Als erstes muss ich ein paar allgemeinere worte los lassen...ich sehe das nun auch mehrmals in der woche, wie hunde einfach so abgeschoben werden. wie sie traurig durch die gitter nach draußen gucken, wie sie um die aufmerksamkeit der besucher wetteifern, wie sie ihre schnauzen durch die gitter drücken, wie manche einfach nur ihre körper an den zaun pressen, damit man sie durch den zaun auf ca. 2cm fell kraulen kann- und wie sie sich da drüber freuen. ich sehe auch viele hunde die das alles
gressiv oder krank macht. sie fressen nicht mehr, weinen ihrem herrchen hinterher, sie beißen andere hunde blutig, sie sind argwöhnisch jedem menschen gegenüber, sie akzeptieren keine artgenossen mehr, sie haben mit allem abgeschlossen.
beispiel broux- 4 jahre lang im badezimmer gehalten, seit 1,5 jahren im tierheim. beispiel Jack (Dalmatiner)- als 1 jähriger jungspund abgegeben- heute ist er 11 (!!!!!!) und sitzt seit 10 Jahren (!!!!) im Tierheim- als
gressiver und eigenwilliger Hund, der nicht jeden mag. Beispiel Dusty- mit seinen 14 Jahren hat er längst seinen Lebensabend erlebt und beißt alles nieder was ihm quer kommt.
Was hatten diese Hunde für ein Leben? Sicher, für viele gab es dennoch ein happy end und für viele ist das Tierheim immer noch besser wie ihr altes zu Hause, aber dennoch haben sie doch ein leben hinter gittern geführt- mit immer abwechselnden gassi gängern und freigang auf bewährung. Sie sind teilweise als Welpen herkommen und sitzen nun als alte Hunde dort. Grauhaarig und krank. Und oft sieht man in ihren augen dieses resignierte- während die jungen "Neuzugänge" an den Gittern hoch springen und bei jedem besucher jaulen, liegen die Alten ruhig auf dem sofa. Sie haben keine Hoffnung mehr mitgenommen zu werden. Zu viele Besucher sind schon vorbei gegangen........
Und was ist mit den ehemaligen Besitzern? Was würden die Besitzer von Dalamtiner Jack sagen, wenn sie wüssten, dass er nach 10 Jahren immer noch im Tierheim sitzt? Das er vielleicht ein besseres Leben gehabt hätte, wenn sie ihn sich damals nicht für nur ein Jahr angeschafft hätten? Was müssen das für Menschen sein, die mit ihrem Hund an der Leine ins Tierheim spazieren und 15min später ohne Hund wieder raus spazieren?
Viele Leute sind einfach zu bequem sich mit einem Hund auseinander zu setzen. Ein Tier hat zu funktionieren. Niedlich auszusehen wenn es passt und ansonsten möglichst keine Probleme zu machen. Man kann aber von einem Hirtenhund der nur in der wohnung gehalten wird nicht erwarten, dass er zum stubentiger wird. stattdessen zerlegt er die ganze bude- aber da übersieht der mensch sein eigenes fehlverhalten mal großzügig.
mit dem hund arbeiten würde ja bedeuten zeit zu investieren, arbeit und schweiß. viele hunde die bei uns sitzen sind "anspruchsvoll". sie haben zu viel energie, sind zu aktiv. und entwickeln durch unterbeschäftigung eben andere eigenheiten. die lösungen wären oft so einfach: Hundesport, joggen mit dem hund, viel spazieren gehen und viel beschäftigung- aber noch einfacher ist es ja den hund ins tierheim zu geben und ihn anderen leuten zu überlassen....
ich frage mich manchmal ernsthaft ob die leute zb auch ihre kinder so abschieben würden?
Das soll sich jetzt nicht zu negativ anhören- das Tierheim bereitet mir sehr viel Freude und die Menschen dort auch- aber aus sicht der hunde gesehen ist das natürlich keine wünschenswerte lösung! und oft ist es genau das was ich oben beschrieben habe, was man in den augen der feuchtnasen sieht. man würde am liebsten JEDEN irgendwie vermitteln....(oder selber mitnehmen)....